Die Bundesregierung will Zehntausende Kilometer „Wasserstoff-Energieautobahn“ bauen

Nach den neuen Plänen der Bundesregierung wird Wasserstoffenergie künftig in allen wichtigen Bereichen eine Rolle spielen.Die neue Strategie skizziert einen Aktionsplan, um den Marktaufbau bis 2030 sicherzustellen.

Die Vorgängerregierung hatte bereits im Jahr 2020 die erste Fassung der Nationalen Wasserstoff-Energiestrategie vorgelegt. Die Ampelregierung hofft nun, die Förderung des Aufbaus des Nationalen Wasserstoff-Energienetzes voranzutreiben und dafür zu sorgen, dass künftig ausreichend Wasserstoffenergie gewonnen wird die Bedingung der Importergänzung.Die Elektrolysekapazität zur Wasserstofferzeugung wird bis 2030 von 5 GW auf mindestens 10 GW steigen.

Da Deutschland bei weitem nicht in der Lage ist, ausreichend Wasserstoff selbst zu produzieren, wird eine weitere Import- und Speicherstrategie verfolgt.Die erste Fassung der nationalen Strategie sieht vor, dass bis 2027 und 2028 ein erstes Netz von mehr als 1.800 Kilometern umgerüsteten und neu gebauten Wasserstoffleitungen entstehen soll.

Die Leitungen werden teilweise durch das Programm „Projects of Important European Common Interest“ (IPCEI) gefördert und in ein transeuropäisches Wasserstoffnetz von bis zu 4.500 km eingebettet.Bis 2030 sollen alle großen Erzeugungs-, Import- und Speicherzentren an relevante Kunden angeschlossen sein und Wasserstoff und seine Derivate insbesondere in industriellen Anwendungen, schweren Nutzfahrzeugen und zunehmend in der Luft- und Schifffahrt zum Einsatz kommen.

Um den Transport von Wasserstoff über weite Distanzen zu gewährleisten, haben die zwölf großen Pipelinebetreiber in Deutschland am 12. Juli außerdem den geplanten gemeinsamen Plan „Nationales Kernnetz Wasserstoffenergie“ vorgestellt. „Unser Ziel ist es, möglichst viel nachzurüsten und nicht.“ „Neu bauen“, sagte Barbara Fischer, Präsidentin des deutschen Übertragungsnetzbetreibers FNB.Zukünftig werden mehr als die Hälfte der Pipelines für den Transport von Wasserstoff von den derzeitigen Erdgaspipelines umgebaut.

Nach aktuellen Planungen wird das Netz Pipelines mit einer Gesamtlänge von 11.200 Kilometern umfassen und soll im Jahr 2032 in Betrieb gehen. FNB schätzt die Kosten auf mehrere Milliarden Euro.Das Bundeswirtschaftsministerium bezeichnet das geplante Leitungsnetz als „Wasserstoffautobahn“.Das Bundesenergieministerium sagte: „Das Wasserstoff-Energiekernnetz wird die derzeit bekannten großen Wasserstoffverbrauchs- und -produktionsregionen in Deutschland abdecken und so zentrale Standorte wie große Industriezentren, Speicher, Kraftwerke und Importkorridore verbinden.“

Wasserstoffautobahn

In einer noch nicht geplanten zweiten Phase, aus der in Zukunft immer mehr lokale Verteilnetze hervorgehen werden, soll bis Ende dieses Jahres ein umfassender Wasserstoff-Netzausbauplan in das Energiewirtschaftsgesetz aufgenommen werden.

Da das Wasserstoffnetz größtenteils durch Importe gefüllt ist, führt die Bundesregierung bereits Gespräche mit mehreren großen ausländischen Wasserstofflieferanten.Große Mengen Wasserstoff dürften über Pipelines in Norwegen und den Niederlanden transportiert werden.Der grüne Energiestandort Wilhelmshaven baut bereits große Infrastrukturprojekte für den Transport von Wasserstoffderivaten wie Ammoniak per Schiff.

Experten sind skeptisch, ob ausreichend Wasserstoff für mehrere Verwendungszwecke vorhanden sein wird.In der Pipeline-Betreiberbranche herrscht jedoch Optimismus: Wenn die Infrastruktur erst einmal steht, wird sie auch Produzenten anlocken.


Zeitpunkt der Veröffentlichung: 24. Juli 2023