Deutschland verbessert die Wasserstoff-Energiestrategie und verdoppelt das Ziel für grünen Wasserstoff

Am 26. Juli hat die Bundesregierung eine Neufassung der Nationalen Wasserstoff-Energiestrategie verabschiedet, um die Entwicklung der deutschen Wasserstoffwirtschaft zu beschleunigen und so das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen.

Deutschland möchte seine Abhängigkeit von Wasserstoff als künftiger Energiequelle ausbauen, um die Treibhausgasemissionen aus stark umweltverschmutzenden Industriesektoren wie Stahl und Chemie zu reduzieren und die Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen zu verringern.Vor drei Jahren, im Juni 2020, veröffentlichte Deutschland erstmals seine nationale Wasserstoff-Energiestrategie.

Ziel für grünen Wasserstoff verdoppelt

Die Neufassung der Strategieveröffentlichung stellt eine weitere Aktualisierung der ursprünglichen Strategie dar und umfasst vor allem den beschleunigten Ausbau der Wasserstoffwirtschaft, einen gleichberechtigten Zugang aller Sektoren zum Wasserstoffmarkt, die Berücksichtigung aller klimafreundlichen Wasserstoffe sowie den beschleunigten Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur, internationale Zusammenarbeit, Weiterentwicklung etc., um einen Handlungsrahmen für Wasserstoff-Energieerzeugung, -Transport, -Anwendungen und -Märkte zu entwickeln.

Grüner Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energiequellen wie Sonne und Wind erzeugt wird, ist das Rückgrat der Pläne Deutschlands, künftig auf fossile Brennstoffe zu verzichten.Gegenüber dem vor drei Jahren vorgeschlagenen Ziel hat die Bundesregierung in der neuen Strategie das Ziel der Produktionskapazität für grünen Wasserstoff verdoppelt.In der Strategie heißt es, dass die Produktionskapazität für grünen Wasserstoff in Deutschland bis 2030 10 GW erreichen und das Land zu einem „Wasserstoffkraftwerk“ machen wird.führender Technologieanbieter“.

Prognosen zufolge wird der Wasserstoffbedarf Deutschlands bis 2030 bis zu 130 TWh betragen.Dieser Bedarf könnte bis 2045 sogar bis zu 600 TWh betragen, wenn Deutschland klimaneutral werden soll.

Selbst wenn das Kapazitätsziel für die heimische Wasserelektrolyse bis 2030 auf 10 GW erhöht wird, werden daher immer noch 50 bis 70 % des deutschen Wasserstoffbedarfs durch Importe gedeckt, und dieser Anteil wird in den nächsten Jahren weiter steigen.

Daher arbeitet die Bundesregierung nach eigenen Angaben an einer eigenen Wasserstoffimportstrategie.Darüber hinaus ist geplant, bereits in den Jahren 2027–2028 durch Neubau oder Sanierung ein Wasserstoff-Energieleitungsnetz von rund 1.800 Kilometern in Deutschland aufzubauen.

„Investitionen in Wasserstoff sind Investitionen in unsere Zukunft, in den Klimaschutz, in die technische Arbeit und in die Sicherheit der Energieversorgung“, sagte Bundeskanzler und Wirtschaftsminister Habeck.

Unterstützen Sie weiterhin blauen Wasserstoff

Mit der aktualisierten Strategie will die Bundesregierung die Entwicklung des Wasserstoffmarktes beschleunigen und „das Niveau der gesamten Wertschöpfungskette deutlich anheben“.Bisher beschränkten sich die Fördermittel der Regierung auf grünen Wasserstoff, das Ziel bleibe „eine zuverlässige Versorgung mit grünem, nachhaltigem Wasserstoff in Deutschland zu erreichen“.

Neben Maßnahmen zur Beschleunigung der Marktentwicklung in mehreren Bereichen (Ausreichende Wasserstoffversorgung bis 2030 sicherstellen, solide Wasserstoffinfrastruktur und -anwendungen aufbauen, wirksame Rahmenbedingungen schaffen) betreffen die entsprechenden neuen Entscheidungen auch die staatliche Förderung verschiedener Formen von Wasserstoff.

Obwohl sich die in der neuen Strategie vorgeschlagene direkte finanzielle Förderung der Wasserstoffenergie auf die Produktion von grünem Wasserstoff beschränkt, kann auch die Anwendung von aus fossilen Brennstoffen hergestelltem Wasserstoff (sogenannter blauer Wasserstoff) erfolgen, dessen Kohlendioxidemissionen abgeschieden und gespeichert werden staatliche Unterstützung..

Wie es in der Strategie heißt, soll auch Wasserstoff in anderen Farben genutzt werden, bis genügend grüner Wasserstoff vorhanden ist.Im Kontext des Russland-Ukraine-Konflikts und der Energiekrise ist das Ziel der Versorgungssicherheit noch wichtiger geworden.

Aus erneuerbarem Strom erzeugter Wasserstoff gilt zunehmend als Allheilmittel für Sektoren wie die Schwerindustrie und die Luftfahrt mit besonders hartnäckigen Emissionen im Kampf gegen den Klimawandel.Es wird auch als eine Möglichkeit angesehen, das Stromsystem mit Wasserstoffanlagen als Backup in Zeiten geringer erneuerbarer Energieerzeugung zu stärken.

Neben der Kontroverse darüber, ob unterschiedliche Formen der Wasserstoffproduktion gefördert werden sollen, stand auch der Bereich der Wasserstoffenergieanwendungen im Mittelpunkt der Diskussion.In der aktualisierten Wasserstoffstrategie heißt es, dass der Einsatz von Wasserstoff in verschiedenen Anwendungsbereichen nicht eingeschränkt werden soll.

Allerdings solle die nationale Förderung auf Bereiche konzentriert werden, in denen der Einsatz von Wasserstoff „unbedingt erforderlich oder alternativlos“ sei.Die deutsche nationale Wasserstoff-Energiestrategie berücksichtigt die Möglichkeit einer flächendeckenden Anwendung von grünem Wasserstoff.Der Fokus liegt auf der Sektorenkopplung und der industriellen Transformation, die Bundesregierung unterstützt aber auch künftig den Einsatz von Wasserstoff im Verkehrssektor.Das größte Potenzial hat grüner Wasserstoff in der Industrie, in anderen schwer zu dekarbonisierenden Sektoren wie der Luftfahrt und dem Seeverkehr sowie als Rohstoff für chemische Prozesse.

In der Strategie heißt es, dass die Verbesserung der Energieeffizienz und die Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien von entscheidender Bedeutung für die Erreichung der deutschen Klimaziele seien.Es wurde auch hervorgehoben, dass die direkte Nutzung von erneuerbarem Strom in den meisten Fällen, beispielsweise in Elektrofahrzeugen oder Wärmepumpen, aufgrund der geringeren Umwandlungsverluste im Vergleich zur Verwendung von Wasserstoff vorzuziehen sei.

Im Straßenverkehr könne Wasserstoff nur in schweren Nutzfahrzeugen eingesetzt werden, beim Heizen werde er „in sehr seltenen Fällen“ zum Einsatz kommen, teilte die Bundesregierung mit.

Diese strategische Modernisierung zeigt die Entschlossenheit und den Ehrgeiz Deutschlands, die Wasserstoffenergie zu entwickeln.In der Strategie heißt es klar, dass Deutschland bis 2030 ein „Hauptlieferant der Wasserstofftechnologie“ werden und auf europäischer und internationaler Ebene Entwicklungsrahmen für die Wasserstoffenergiebranche schaffen wird, wie z. B. Genehmigungsverfahren, gemeinsame Standards und Zertifizierungssysteme usw.

Deutsche Energieexperten sagten, dass Wasserstoffenergie immer noch ein fehlender Teil der aktuellen Energiewende sei.Es ist nicht zu übersehen, dass es eine Chance bietet, Energiesicherheit, Klimaneutralität und verbesserte Wettbewerbsfähigkeit zu verbinden.


Zeitpunkt der Veröffentlichung: 08.08.2023